Porträt

SV Merzdorf/Gröden e.V. – Ein Verein mit Tradition

Der SV Merzdorf / Gröden e.V. ist ein lebendiger und traditionsreicher Sportverein im Herzen des Schradenlands. Er entstand 1994 durch die Fusion der Fußballsektion des SSV Gröden mit dem Merzdorfer SV und zählt heute zu den etablierten Vereinen der Region.

Unsere Wurzeln reichen bis in die frühen 1920er-Jahre zurück. Ob Fußball, Leichtathletik, Tischtennis, Schwimmen oder Laufsport – der Verein blickt auf eine vielfältige und bewegte Sportgeschichte zurück, geprägt von ehrenamtlichem Engagement, sportlichem Ehrgeiz und echter Gemeinschaft.

Besonders stolz sind wir auf unsere Nachwuchsarbeit im Fußball sowie auf traditionsreiche Veranstaltungen wie den Werner-Seelenbinder-Lauf, der Jahr für Jahr Sportbegeisterte aus nah und fern in die Schradener Wälder lockt. Unsere Altherrenmannschaft, das Fußball-Nachtturnier und der liebevoll gepflegte Sportplatz in Gröden zeugen vom starken Zusammenhalt im Verein.

Heute vereint der SV Merzdorf / Gröden e.V. rund 180 Mitglieder in den Sektionen Fußball, Gymnastik, der Laufgruppe und Tischtennis – von jungen Talenten bis hin zu langjährigen Ehrenamtlichen. Bei uns steht nicht nur der sportliche Erfolg im Fokus, sondern auch das Miteinander. Wir verbinden Tradition mit Zukunft – und bleiben immer in Bewegung.

Entwicklung des Sports in Merzdorf und Gröden

Die Entwicklung des Sports in Gröden

Der Sport bis 1945

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt der Turnsport nach den Idealen Friedrich Ludwig Jahns auch in Gröden Einzug. 1910 wurde unter Schumachermeister Hermann Haase der Deutsche Turnverein „Gut Heil“ gegründet. Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Verein eine Wiederbelebung, insbesondere unter der Leitung von Willy Sucher und Otto Bernstein. Geturnt wurde in verschiedenen Gaststätten, und 1924 erhielt der Verein seine erste Traditionsfahne.

Neben dem Turnsport gab es ab 1922 den Radfahrer-Verein „Edelweiß“ sowie ab 1924 eine Handballmannschaft. 1929 wurde der Arbeiter-Fußballverein „Frisch auf“ gegründet, jedoch 1933 nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verboten. Ein Sportplatzbau, initiiert 1937 durch Lehrer Gerhard Hohnstädter, musste mit Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 eingestellt werden, da viele junge Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden.

Radfahrer-Verein Edelweiß (Saal-Reigen-Fahrer), 1922
Fußballmannschaft (Ende 20er – / Anfang 30er- Jahre)

Der Sport nach 1945 bis zum Herbst 1989

Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Sport in Gröden zunächst weitgehend zum Erliegen. Erst ab 1950 begann sich das sportliche Leben durch die Gründung der Sportgemeinschaft (SG) Gröden langsam wieder zu entwickeln. In den ersten Jahren dominierte der Handball, der mit großem Engagement der Mitglieder auf einem selbst errichteten Sportplatz an der Großenhainer Straße betrieben wurde. Bis in die 1960er-Jahre blieb Handball die zentrale Sportart, doch mit der Zeit erweiterten sich die sportlichen Aktivitäten. Gymnastikgruppen, Billard und Wintersport gewannen an Bedeutung, bevor Ende der 1960er-Jahre schließlich auch der Fußball seinen Platz im Vereinsleben fand.

Mit der wachsenden Popularität des Fußballs entstand in den 1970er-Jahren ein neuer Rasenplatz mit einer Leichtathletikanlage und einem Mehrzweckgebäude. Der Bau dieser Sportstätte wurde durch das enorme Engagement der Vereinsmitglieder, die Tausende unbezahlte Arbeitsstunden leisteten, sowie durch die Unterstützung ortsansässiger Betriebe und staatlicher Fördermittel ermöglicht. Auch die enge Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Traktor“ Gröden trug zur sportlichen Entwicklung bei.

Im Laufe der Jahre wuchs die Mitgliederzahl des Vereins stetig, und es kamen neue Sportangebote hinzu, darunter Schwimmen, Leichtathletik und Popgymnastik. Sportveranstaltungen wie der Werner-Seelenbinder-Gedenklauf sorgten für überregionale Bekanntheit. Trotz dieser positiven Entwicklungen gab es auch Rückschläge: Der geplante Bau einer Kegelbahn scheiterte an wirtschaftlichen und politischen Hürden, die durch die zentrale Planwirtschaft der DDR bedingt waren. Bis zum Herbst 1989 war die BSG „Traktor“ Gröden eine tragende Säule des Sports im Kreis Bad Liebenwerda. Die politischen Umbrüche der Wendezeit führten jedoch zu einem tiefgreifenden Wandel. Mit dem Zusammenbruch des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB) verloren viele Sportvereine ihre bisherige organisatorische und finanzielle Grundlage, was auch für den Sport in Gröden große Veränderungen mit sich brachte.

Sportbegeisterung in Gröden in den 50er-Jahren
Fotoalbum der BSG Traktor Gröden (begonnen von Willy Thiele/weitergeführt von Klaus Thiele und
Ernst Schmied)

Handballsport

Der Handballsport in Gröden begann bereits 1946 wieder, konnte sich jedoch erst mit der Fertigstellung eines wettkampftauglichen Spielfelds in der Großenhainer Straße richtig entwickeln. Durch freiwillige Arbeit der Einwohner entstand eine Sportstätte, die den Handballsport bis in die 60er-Jahre zur dominierenden Sportart machte.

Grödens Handballmannschaften spielten erfolgreich in der Kreisklasse Bad Liebenwerda und absolvierten Freundschaftsspiele gegen Teams aus der Region. Begeisterung und Zuschauerzuspruch waren enorm, und die Sportfeste mit Umzügen durchs Dorf bildeten gesellschaftliche Höhepunkte.

In den späten 60er-Jahren geriet der Handballsport zunehmend ins Abseits. Der Wandel zum Kleinfeldhandball und das Fehlen einer geeigneten Halle erschwerten den Trainings- und Spielbetrieb. Nachwuchsmangel und organisatorische Defizite führten dazu, dass die Sektion Handball in den 70er-Jahren stark nachließ und 1987 offiziell aufgelöst wurde.

Trotz eines allgemeinen Handball-Booms nach Deutschlands WM-Sieg 2007 fand der Sport in Gröden keine Wiederbelebung – der Handballsport in Gröden ist endgültig Geschichte.

Grödens 2. Handballgeneration (1957)
Kleinfeldplatz an der DJH

Die Entwicklung des Skisports

Die Sektion Wintersport der BSG „Traktor“ Gröden wurde 1951 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Bestandteil des örtlichen Sports. Besonders engagierte Mitglieder wie Erhard Roch trugen maßgeblich zum Ausbau des Skigeländes und zur Förderung des Wettkampfsports bei.

In den 1970er Jahren gab es Pläne, die Grödener Skisprungschanze mit Matten auszustatten, um das Skispringen dauerhaft zu ermöglichen. Diese Pläne scheiterten jedoch an politischen Widerständen, insbesondere durch den DTSB-Kreisvorsitzenden, der das Projekt nicht unterstützte. Auch ein späterer Versuch der Gemeinde, Mittel für den Ausbau bereitzustellen, scheiterte mit dem Zusammenbruch der DDR.

Nach der Wende wurde 1990 der selbstständige Skiverein Gröden gegründet, der zunächst das Skigelände pachtete und ab 1994 alleiniger Eigentümer und Betreiber des alten Skiliftes wurde. Die finanziellen Herausforderungen waren groß, insbesondere nachdem der Skilift 2005 aufgrund einer TÜV-Beanstandung stillgelegt werden musste. Durch die Unterstützung der Gemeinde, die u. a. neue Flächen erwarb und in einen neuen Skilift investierte, konnte der Betrieb schließlich 2009 mit einer neuen Lifttrasse wieder aufgenommen werden.

Obwohl die Mitgliederzahl des Skivereins von 58 (1990) auf 25 (2010) sank, blieb der Verein aktiv. Neben dem lokalen Skibetrieb organisierte er seit den 1990er Jahren jährliche Ski- und Wanderfahrten in die Alpen, z. B. ins Dachsteingebiet, nach Gröden (Südtirol) oder zur Zugspitze.

Mit der politischen Wende gingen jedoch viele traditionelle Wintersportveranstaltungen wie Kreismeisterschaften und Volkssportläufe verloren. Gründe dafür waren die Schließung der weiterführenden Schule in Gröden (1992), die Abwanderung junger Menschen sowie der Rückgang der Sportförderung für kleinere Sportarten im ländlichen Raum.

Trotz dieser Herausforderungen bleibt der Wintersport in Gröden lebendig. Die Rodelstrecken und der Skihang am Eichberg sind weiterhin beliebt und werden genutzt, wenn es ausreichend Schnee gibt. Während das Grödener Tal in Südtirol europaweit bekannt ist, schätzen Wintersportbegeisterte in der Region ihre eigenen „Grödener Berge“. Möge dies noch lange so bleiben!

Winterspartakiade in Gröden
Volkssportlauf (Januar 1981)

Die Geschichte des Tischtennissports

Der wettkampfmäßige Tischtennissport in Gröden begann spätestens in den 1950er-Jahren, wobei die genaue Entstehungszeit nicht mehr exakt bestimmbar ist. Anfangs wurde in einem von der FDJ erbauten Jugendheim gespielt, später in der Schulsporthalle. Bereits 1959 erzielten Grödener Schüler erste Erfolge bei Kreismeisterschaften: Reimund Nicklisch wurde im Einzel Zweiter, im Doppel erreichte er mit Ulrich Jakob den dritten Platz. Auch im Männerbereich gab es erste Erfolge, insbesondere durch Helmut Kattner, der 1960 in der Klasse A den dritten Platz bei den Kreismeisterschaften belegte und 1978 sogar Kreismeister wurde.

In den frühen 1960er-Jahren zeigte sich die wachsende Bedeutung des Tischtennissports in Gröden, als sich vier Spieler für das Kreisranglistenturnier qualifizierten. In den 1970er-Jahren wurden talentierte Schüler wie Petra Obenaus, Karin und Jürgen Berger sowie Andreas und Thomas Scholz gefördert. Die Herrenmannschaft trainierte regelmäßig in einer zu einer Turnhalle umgebauten Scheune, die von der BSG „Traktor“ Gröden kostenlos genutzt werden konnte.

Mit dem Zugang von Rolf Kretzschmar erlebte der Tischtennissport in Gröden einen weiteren Aufschwung. 1977/78 gewann die Herrenmannschaft die Volkssportliga und stieg in die Kreisliga auf. 1985/86 folgte der erste Kreismeistertitel für „Traktor“ Gröden mit den Spielern H. Kattner, R. Kretzschmar, S. Strauch und P. Schmieding. Weitere Titelgewinne folgten in den Saisons 1992/93, 1995/96 und 1997/98.

Nach der politischen Wende 1990 wurden finanzielle Herausforderungen immer größer. Zwar traten 1994 noch 15 Jugendliche der Sektion Tischtennis bei, jedoch blieben viele nur für kurze Zeit Mitglieder. Die steigenden Kosten, etwa für die Nutzung der Turnhalle, erschwerten den Weiterbetrieb. Trotz der Bemühungen von Trainern wie Helmut Kattner, Siegmar Strauch und Rolf Kretzschmar geriet der Trainingsbetrieb für Schüler, der seit 1973 bestand, zunehmend ins Stocken und wurde 2006 endgültig eingestellt.

Da kein Nachwuchsspieler den Sprung in den Erwachsenenbereich schaffte, nahm die Herrenmannschaft letztmals in der Saison 2000/2001 am Punktspielbetrieb der Kreisliga teil. Seitdem existiert beim SV Merzdorf/Gröden keine Tischtennismannschaft mehr.

Unsere mehrmailge Kreisliga-Meistermannschaft (v.l.:Siegmar Strauch, Helmut Kattner, Peter Schmieding, Rolf Kretzschmar)

Die Entwicklung des Fußballsports (1969–1994)

Die Fußballsektion in Gröden wurde im Juli 1969 gegründet, maßgeblich begünstigt durch den Niedergang des Handballsports in der Region. Die Anfangsbedingungen für den Fußball waren jedoch herausfordernd, da der vorhandene Sportplatz an der Großenhainer Straße in schlechtem Zustand war. Dennoch gab es in Gröden zahlreiche talentierte Fußballer, die bereits bei Nachbarvereinen wie „Traktor“ Merzdorf und „Traktor“ Hirschfeld spielten.

Ein entscheidender Impuls kam 1967 mit der Anstellung eines neuen Sportlehrers an der POS Gröden, der selbst Erfahrung im Fußball auf Bezirksklassenniveau mitbrachte. Nach ersten Freundschaftsspielen entschloss sich die Mannschaft zur Teilnahme am Punktspielbetrieb der 2. Kreisklasse Bad Liebenwerda in der Saison 1969/70. Die Mannschaft „Traktor“ Gröden erhielt eine ca. ein Hektar große Wiese als Ausweichsportplatz, der provisorisch mit Holzpfosten als Tore und einfachen Umkleidekabinen ausgestattet wurde.

Trotz der bescheidenen Infrastruktur entwickelte sich die Mannschaft schnell. Bereits im ersten Spieljahr wurde „Traktor“ Gröden mit einer beeindruckenden Serie von Siegen Kreismeister der 2. Kreisklasse und stieg in die 1. Kreisklasse auf. Besonders hervorzuheben ist der entscheidende 1:0-Sieg gegen „Traktor“ Saathain, der den Aufstieg besiegelte.

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Vereins war die Entwicklung des Nachwuchses. Die Altersklassen reichten von den Kindern (8/9 Jahre) bis zur Jugend (14-17 Jahre), und es wurde systematisch darauf hingearbeitet, Talente für den Männerbereich auszubilden. Zahlreiche engagierte Nachwuchstrainer wie Rudi Burkert, Otto Scholz und Fritz Lahmann trugen dazu bei.

Auch die Schiedsrichter spielten eine wesentliche Rolle für den reibungslosen Spielbetrieb. Besonders hervorgehoben werden Friedrich Apelt, Holger Sommer, Rolf Mittelstädt und Christian Schmied für ihre Zuverlässigkeit und guten Leistungen.

Freundschaftsspiele mit anderen Mannschaften, insbesondere mit „Motor Zwickau Süd“, bereicherten den sportlichen Austausch und das Vereinsleben. Die ersten Begegnungen zwischen diesen Teams fanden ab 1973 statt und wurden bis 1993 fortgeführt.

Einige besonders talentierte Nachwuchsspieler wie Jens Müller, Henrik Hink und René Kretzschmar schafften es sogar, in die Sportschule von Dynamo Dresden aufgenommen zu werden und zeitweise im Auswahlkader des DFV zu spielen.

Dank einer gut organisierten Nachwuchsförderung und engagierter Vereinsführung konnte sich der Fußballsport in Gröden von 1969 bis zum Ende der DDR kontinuierlich weiterentwickeln und etablieren.


hinten (v.l.) – W. Schmidt, R., Nicklisch, R. Güntner, O.- K., Müller, M. Roch, H.Hildebrandt/ vorn – U. Jakob, E. Schmied, Kl. Jahn, Kl. Thiele II, B. Köckritz, Kl. Lanucha, K.-H. Tzschichholz.
Zur Erringung des Kreismeistertitels trug auch bei: Fritz Lahmann (8Tore),
Geschmischtjugend – 1973/74

Die Entstehung der Schwimmsektion

Im Jahr 1975 wurde im Jahressportplan der BSG „Traktor“ Gröden die Gründung einer Schwimmsektion angedacht, doch zunächst nur als Teil der Schulsportgemeinschaft (SSG), da es im Nachbarort Merzdorf bereits eine starke Schwimmsektion gab. Trotz anfänglicher Widerstände verbesserte sich die Zusammenarbeit mit Merzdorf, und die regelmäßige Trainings- und Wettkampfbeteiligung der Grödener Schwimmer gewann an Anerkennung.

1977 wurde die Grödener Schwimmsektion offiziell gegründet, als die Merzdorfer Sektion nach dem Wechsel ihres Leiters ins Trainingszentrum Gröditz aufgelöst wurde. So blieb die Schwimmsportstruktur im Kreis Bad Liebenwerda stabil. Dank finanzieller Unterstützung des DTSB für den Transport konnten auch Anfänger am Training teilnehmen. Die Mitgliederzahlen wuchsen rasant: von 30 im Jahr 1977 auf 92 im Jahr 1979. Die Absicherung des Trainingsbetriebs gelang durch den Einsatz neuer Übungsleiter und Schülerübungsleiter, obwohl die administrative Arbeit eine große Herausforderung darstellte.

Aufschwung der Leichtathletik in den 70er- und 80er-Jahren

In den 70er- und 80er-Jahren erlebte die Leichtathletik in Gröden einen bemerkenswerten Aufschwung. Wichtige Faktoren waren die sportlichen Einrichtungen wie eine Turnhalle, eine 100-m-Laufbahn und eine Kleinsportanlage, die seit den 70er Jahren zur Verfügung standen. Auch abwechslungsreiche Trainingsläufe in den Wäldern der Region trugen zur Leistungssteigerung bei. Unterstützt wurden die Sportler von Patenbrigaden des Betonwerks Gröden und des MTS-Stützpunkts Merzdorf. Doch vor allem der Zusammenhalt und die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler der POS Gröden, angeführt von Sportlehrer E. Schmied, sorgten für den Erfolg der Leichtathletik in dieser Zeit. Der Höhepunkt endete 1990 mit dem Weggang von E. Schmied, seither lebt in Gröden nur noch die Erwachsenen-Laufgruppe fort, die die Erinnerung an die goldenen Jahre mit dem Werner-Seelenbinder-Volkssportlauf bewahrt.

Die Geschichte der Laufgruppe – Von der Meilenbewegung zum modernen Freizeitsport

Die Gründung und Entwicklung der Laufgruppe Gröden ist eng mit der volkssportlichen Bewegung in der DDR verbunden, die durch den Olympiasieg von Waldemar Cierpinski im Marathonlauf 1976 in Montreal inspiriert wurde. Diese sportliche Aufbruchsstimmung führte dazu, dass sich in vielen Orten Laufinitiativen bildeten – so auch in Gröden. Zu den ersten aktiven Läufern gehörten der Busfahrer Manfred Richter und sein Laufpartner Siegfried Apler, die als sogenannte „Waldhopser“ die Idee des regelmäßigen Laufens in die Region trugen.

Ein bedeutender Meilenstein war die Einweihung einer mit Metalltafeln ausgeschilderten Meilenstrecke im Grödener Wald, nahe dem Sportplatz, am Vorabend des 1. Mai 1977. Diese Veranstaltung, an der 403 Personen – hauptsächlich Schüler und Lehrer der POS Gröden – teilnahmen, wurde vom damaligen Bürgermeister Alfons Bliedtner eröffnet. Am 25. April 1978 startete schließlich offiziell die sogenannte Meilenbewegung in Gröden, die im Zuge der Vorbereitungen auf die Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau vom DTSB (Deutscher Turn- und Sportbund) initiiert worden war.

Teilnehmer erhielten je nach Laufleistung verschiedenfarbige Trikots: grün für eine gelaufene Meile, blau für 100 Meilen und gelb für 500 Meilen. Bald nahmen bis zu 20 Laufbegeisterte regelmäßig sonntagvormittags an den Läufen teil. Darunter befand sich auch der neue BSG-Leiter Klaus Thiele. Im April 1979 wurde schließlich bei der BSG „Traktor“ offiziell eine Laufgruppe gegründet. Schon im Oktober 1978 war mit dem ersten Werner-Seelenbinder-Gedenklauf ein beliebtes Laufevent ins Leben gerufen worden, das in den folgenden Jahren zusammen mit dem Grödener Frühjahrslauf (über 8 km, ausgetragen von 1984 bis 2000) viele regionale und überregionale Laufbegeisterte anlockte.

Trotz der politischen Umbrüche im Herbst 1989 blieb die Laufgruppe bestehen und etablierte sich als fester Bestandteil der dfd-Laufserie (das Finsterwalder Dutzend) im neuen Landkreis Elbe-Elster. Besonders erfolgreich waren in den Jahren 2004 bis 2006 sowie 2008 Ralf Jaumann und Elvira Funk, die jeweils in ihrer Altersklasse Kreismeister wurden. Der Grödener Werner-Seelenbinder-Gedenklauf wurde drei Jahre in Folge von den Teilnehmenden als schönster Lauf der dfd-Serie ausgezeichnet.

Weitere sportliche Höhepunkte waren unter anderem der Sieg des Laufquartetts Werner Brache, Hans-Jürgen Ulbricht, Dieter Hänsel und Ernst Schmied bei der Mannschaftskreismeisterschaft in Luga (1999) sowie Ralf Jaumanns Kreismeistertitel über 10.000 Meter auf der Tartanbahn in Finsterwalde (2005). Im selben Jahr siegte Elvira Funk im Hauptlauf über 11 km beim 28. Werner-Seelenbinder-Gedenklauf.

Auch heute noch treffen sich die Mitglieder der Laufgruppe regelmäßig am Sonntagvormittag um 9:30 Uhr zum gemeinsamen Training – sei es zum Laufen oder in der neuen Disziplin Nordic Walking. Nach dem Training bleibt Zeit für ein geselliges Beisammensein, bevor sich die Teilnehmer wieder auf den Heimweg in die umliegenden Orte wie das Grödener Ober- und Unterdorf, Merzdorf, Hirschfeld, Elsterwerda oder sogar nach Frauenhain und Gröditz in Sachsen machen.

Der besondere Zusammenhalt der Gruppe zeigt sich auch in gemeinsamen Sommerhüttentouren (z. B. in die Schladminger Alpen oder nach Südtirol), die seit 2005 jährlich stattfinden, sowie in traditionellen Herbstausflügen und einer gemütlichen Weihnachtsfeier, mit der das Laufjahr stets seinen Ausklang findet.

Laufgruppe nach dem 24. W.-Seelenbinder-Lauf 2001 mit Helfer Erhard Roch vom Skiverein (l.)

Werner-Seelenbinder-Lauf – Eine traditionsreiche Erfolgsgeschichte des Volkssports

Der Werner-Seelenbinder-Lauf in Gröden wurde erstmals am 29. Oktober 1978 ausgerichtet und entwickelte sich rasch zu einer festen Größe im regionalen Laufsport. Inspiriert vom Elsterlauf in Bad Liebenwerda (1976), wurde die Veranstaltung auf Initiative des Kreisfachausschusses Leichtathletik gemeinsam von der BSG „Traktor“ Gröden und der POS „W. Seelenbinder“ organisiert. Dank engagierter Organisation, ideenreicher Planung und zahlreicher freiwilliger Helfer wurde der Lauf von Beginn an ein großer Erfolg.

Bereits zum ersten Lauf nahmen 121 Teilnehmer auf zwei Waldstrecken teil. Auf der 13-km-Strecke siegten Hans-Joachim Weidner (47:01 min) und Kathrin Thiele (1:10:56 h), auf der 5-km-Strecke Peter Stein (18:13 min) und Annett Ackermann (26:46 min). Kathrin Thiele machte sich zur Rekordsiegerin, u. a. mit ihrem kuriosen dritten Sieg 1980, den sie auf Socken errang – ihre neuen Sportschuhe waren ab Kilometer 7 zu schmerzhaft.

Durch stetig steigende Teilnehmerzahlen – 1980 bereits 406 – wurde der Lauf zu einem Ranglistenlauf des Bezirks Cottbus, ein Status, der bis 1991 bestand. Ab 1984 erfolgte eine differenzierte Wertung nach Altersklassen im Nachwuchsbereich, wodurch viele Schülerinnen und Schüler der POS/Grundschule Gröden zu Siegerpodesten kamen. Zu den erfolgreichen jungen Läufern gehörten unter anderem Sven Apitz, Susann Miller, Thomas Ballmann und Lisa Eckardt.

Auch Erwachsene der BSG „Traktor“ erzielten bedeutende Erfolge. Besonders hervorzuheben ist Ralf Rößler, der zwischen 1987 und 1989 dreimal in Folge über 15 km siegte – eine Strecke, die 1986 für Männer verlängert und für Frauen auf 7,5 km verkürzt wurde. In der DDR-Zeit erreichte der Lauf Spitzenzahlen von bis zu 612 Startern (1987).

Nach der Wende wurde der Lauf von 1992 bis 1998 Teil des Brandenburg-Cups, mit einem Höchststand von 509 Teilnehmern im Jahr 1997. 1998 entschied sich der SSV Gröden jedoch gegen eine weitere Bewerbung als Cup-Lauf, vor allem wegen logistischer Schwierigkeiten bei steigender Teilnehmerzahl und komplexer Siegerehrung in vielen Altersklassen.

Seit 1999 liegt der Fokus wieder klar auf dem Volkssport. Die Strecken wurden auf 11 km und 5 km festgelegt, und es erfolgt eine Gesamtwertung unabhängig vom Alter – nur die drei Erstplatzierten werden geehrt. Hinzu kamen ein Schnupperlauf (2 km) sowie ein Nordic-Walking-Angebot über 5 km. Besondere Motivation bieten Sonderpreise für Plätze mit identischen Ziffern (z. B. Platz 11, 22, 33).

Der Hauptlauf über 11 km führt seitdem bis zur Heidehöhe und vorbei am Heidebergturm und erfreut sich trotz wechselhaften Wetters (wie 2009 mit fast 300 Teilnehmenden bei Nieselregen) weiterhin großer Beliebtheit. Dieser Erfolg ist nicht zuletzt dem Einsatz von rund 50 ehrenamtlichen Helfern und der Unterstützung zahlreicher Sponsoren zu verdanken.

Der Werner-Seelenbinder-Lauf bleibt somit ein lebendiger Ausdruck regionaler Sporttradition, der den Spagat zwischen Breiten- und Leistungssport mit großem Engagement und Herzblut meistert.

Der Sport in Gröden von 1990 (SSV Gröden) bis zum vollständigen Anschluss an den SV Merzdorf/Gröden (2001)

Nach der politischen Wende in der DDR und der damit verbundenen Neuordnung des Sports wurde am 10. August 1990 der Sport- und Spielverein (SSV) Gröden gegründet. Er trat die Rechtsnachfolge der bisherigen Betriebssportgemeinschaft (BSG) „Traktor“ Gröden an, die im Jahr 1989 noch 313 Mitglieder zählte. Mit der offiziellen Eintragung ins Vereinsregister beim Kreisgericht Bad Liebenwerda im September 1990 und der späteren Aufnahme in den Landessportbund Brandenburg im Dezember desselben Jahres begann eine neue Phase des organisierten Sports in Gröden.

Allerdings ging mit der Neugründung ein erheblicher Mitgliederschwund einher. Viele Mitglieder verließen den Verein, unter anderem aufgrund der Gründung des eigenständigen Skivereins Gröden durch die ehemalige Sektion Wintersport, die allein 58 Mitglieder mitnahm. Zudem traten viele Sportfreunde aus dem Deutschen Turn- und Sportbund (DTSB) aus. So reduzierte sich die Mitgliederzahl des neuen SSV Gröden zunächst auf nur noch 99.

Der SSV umfasste bei seiner Gründung die Abteilungen Fußball, Tischtennis, Leichtathletik, Volleyball sowie Frauensport. Doch auch in den folgenden Jahren setzten sich die strukturellen Veränderungen fort. Am 30. Juni 1994 wechselte die gesamte Fußballabteilung mit 46 Mitgliedern zum SV Merzdorf/Gröden, was einen weiteren starken Rückgang der Mitgliederzahl beim SSV zur Folge hatte – nur noch 32 Personen verblieben im Verein.

Zwar konnte im September 1994 durch die Aufnahme von 15 jungen Tischtennisspielern ein kurzzeitiger Anstieg verzeichnet werden, doch dieser wurde bald wieder durch neue Austritte relativiert. Zum 1. Januar 1996 traten zehn Frauen der Gymnastikgruppe aus, und im selben Jahr folgte auch die Volleyball-Frauenmannschaft dem Weg zum SV Merzdorf/Gröden. Übrig blieben lediglich die Laufgruppe mit 21 Mitgliedern, vier erwachsene Tischtennisspieler und drei Ehrenmitglieder der ehemaligen BSG – insgesamt nur noch 28 aktive Sportlerinnen und Sportler.

Angesichts dieser Entwicklung entschieden sich der Vereinsvorsitzende Klaus Thiele und die verbliebenen Mitglieder des SSV Gröden zu einem konsequenten und zukunftsorientierten Schritt: Der Verein sollte aufgelöst und in den SV Merzdorf/Gröden eingegliedert werden. Dieser Beschluss wurde einstimmig auf der letzten Jahreshauptversammlung des SSV am 25. März 2001 gefasst. Die notarielle Auflösung des Vereins erfolgte am 31. Juli 2001. Schließlich wurden am 1. Oktober 2001 alle verbliebenen Mitglieder offiziell in den SV Merzdorf/Gröden aufgenommen.

Diese Entwicklung dokumentiert nicht nur den Wandel der sportlichen Vereinsstrukturen nach der Wende, sondern zeigt auch, wie sich kleine Vereine durch Fusionen und Zusammenschlüsse bemühten, den Fortbestand des Breitensports vor Ort zu sichern.

Entwicklung des Sports in Merzdorf bis 1994

Radfahr-Verein „Normannia“ Seifertsmühl (1900–1945)

Der Radfahr-Verein „Normannia“ Seifertsmühl war der erste organisierte Sportverein in der Gemeinde Merzdorf und wurde um die Jahrhundertwende (um 1900) gegründet. Die Existenz des Vereins ist durch eine Erwähnung in der Ortschronik dokumentiert. Ein bedeutendes Überbleibsel aus dieser Zeit ist das Vereinsbanner, das heute noch existiert und in der Gaststätte Seifertsmühl bei Heinz Feldner aufbewahrt wird – ein wertvolles Zeugnis der damaligen Vereinsgeschichte.

Der Verein organisierte regelmäßig gemeinsame Radtouren, bei denen die Mitglieder teils weite Strecken zurücklegten, beispielsweise nach Moritzburg oder Dresden. Diese Fahrten galten zur damaligen Zeit, angesichts der einfachen und weniger leistungsfähigen Fahrradtechnik, als sportlich herausfordernd und eindrucksvoll. Neben dem sportlichen Aspekt verstand es der Verein auch früh, gesellige Veranstaltungen und Feierlichkeiten zu organisieren.

Ein besonderes Ereignis in der Vereinsgeschichte war das 25-jährige Jubiläum im Jahr 1925, das mit einer feierlichen Bannerweihe begangen wurde. Zu diesem Anlass wurde ein Foto aufgenommen, das die Mitglieder des Radfahrvereins zeigt und bis heute als historisches Dokument dient.

Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) kam die Vereinstätigkeit zunehmend zum Erliegen. Auch nach Kriegsende lässt sich keine weitere Aktivität des Vereins nachweisen, weshalb angenommen wird, dass sich der Radfahrverein mit dem Ende des Krieges auflöste.

Trotz seiner Auflösung lebt die Erinnerung an den Verein bis heute weiter. Bei festlichen Anlässen wie Umzügen wird die Tradition des Vereins noch immer gepflegt – unter anderem durch die Präsentation der alten Fahrradausrüstung und des historischen Banners. Damit bleibt die Geschichte des ersten Sportvereins in Merzdorf ein bedeutender Teil des kulturellen Erbes der Gemeinde.

Merzdorfer Fußballgeschichte: Leidenschaft, Gemeinschaft und Improvisation von 1920 bis in die 1960er Jahre

Die Fußballgeschichte Merzdorfs beginnt im Jahr 1920, als fußballbegeisterte Einwohner einen Verein gründeten und erstmals an regionalen Meisterschaften teilnahmen. Gespielt wurde auf einem sandigen, unebenen Hartplatz unterhalb des Thingplatzes, der ein Gefälle von fast einem Meter aufwies – jede Mannschaft spielte eine Halbzeit bergauf, die andere bergab. Bis 1952 fanden dort alle Heimspiele statt. Die Bedingungen waren einfach: Umkleide war eine Holzbaracke, geduscht wurde an einer Schwengelpumpe, Toiletten gab es nicht.

Die Spieler kamen meist direkt von der Feldarbeit, oft auf Fahrrädern ohne Luftreifen. Trotz harter Arbeitsbedingungen kämpften sie mit Leidenschaft. Niemand fehlte beim Spiel. Diese Generation bildete eine eingeschworene Gemeinschaft, mit Spielern wie Erich Meyer, Max Brundisch, Richard Bär, Willy Schliebe und anderen, die sich in dieser Anfangszeit besonders verdient machten.

Der Zweite Weltkrieg unterbrach den Sportbetrieb, viele Männer wurden eingezogen, manche kehrten nicht zurück. Doch bereits 1946/47 spielte Merzdorf wieder in der 2. Kreisklasse und belegte den 2. Platz. Von 1948 bis 1953 trat man in der Kreisklasse Ost an, unter anderem gegen Teams aus Lauchhammer, Ortrand oder Hohenleipisch, mit Ambitionen auf den Aufstieg in die Bezirksklasse.

Die Nachkriegsjahre waren von einem spielstarken Merzdorfer Team geprägt, das überregional gefürchtet war. Besonders die Torhüter Heinz Feldner und Rudi Böttcher beeindruckten mit spektakulären Paraden – und gelegentlich mit emotionalen Reaktionen: Feldner verließ nach einem 0:3 zur Halbzeit ein Spiel in Hirschfeld, was die Mannschaft beflügelte – sie gewann 4:3.

Auch die Jugend engagierte sich früh: Eine Jugendmannschaft entstand, mit Spielern wie Otto-Karl Müller, der sich gemeinsam mit seinem Bruder ein Paar viel zu große Fußballschuhe teilte – einer links, einer rechts. Trainer wie Walter Wendt und Kurt Bergner prägten die erste Jugendgeneration.

Nach Gründung der DDR übernahm die MAS (Maschinenausleihstation) die Trägerschaft des Vereins, der sich fortan BSG Traktor Merzdorf nannte. Die MAS stellte finanzielle und materielle Unterstützung bereit, u. a. Fußballschuhe, die nach jedem Spiel geputzt abgegeben und vom Schuster Alfred Tenner aufbewahrt und repariert wurden.

1955 wurde auf dem Thingplatz eine erste Schülermannschaft gegründet, engagiert betreut von Heinz Feldner, Roland Kretzschmar und Alfred Tenner. Rudi Böttcher, als Kulturleiter der MAS, organisierte die notwendige Ausstattung.

Manfred Namyslo förderte bis Anfang der 1970er Jahre den Fußballnachwuchs mit großem persönlichen Einsatz, fand jedoch keine Nachfolger – die Kinder- und Jugendarbeit kam dadurch später zum Erliegen.

Sportlich war der Verein in den 1960er Jahren sehr erfolgreich: Die 1. Mannschaft erreichte in den Saisons 1962/63 und 1963/64 jeweils den 2. Platz in der 1. Kreisklasse. Die 2. Mannschaft wurde sogar Erster in der 2. Kreisklasse, stieg jedoch nicht auf. Im Volksmund wurde sie scherzhaft „die Prominenz“ genannt – eine trinkfeste Truppe, deren Spieler sich hartnäckig weigerten, in der ersten Mannschaft auszuhelfen.

Diese Geschichte zeigt eindrucksvoll, wie tief der Fußball in Merzdorf verwurzelt war – getragen von Gemeinschaft, Idealismus und Improvisationskunst in oft schwierigen Zeiten.

Entwicklung des Fußballs (1974–1994)

1974 kam Gunder Thielemann nach Merzdorf und wurde für den Fußball der BSG Traktor Merzdorf gewonnen. Als erfahrener Spieler, der zuvor höherklassig aktiv war, brachte er neuen Schwung in den Verein. In seiner ersten Saison gelang der Mannschaft der 2. Tabellenplatz und der Aufstieg in die neu geschaffene Kreisliga. Doch schon 1975 stieg man wieder ab, da das Niveau in der neuen Liga zu hoch war.

Von sportlichem Ehrgeiz getrieben, übernahm Thielemann daraufhin als Spielertrainer die Mannschaft. 1978 gelang erneut der Aufstieg in die Kreisliga. Um seine Trainerarbeit weiter zu professionalisieren, erwarb er in den frühen 1980er Jahren die C-Lizenz. Dies diente nicht nur der besseren Trainingsarbeit, sondern auch dem gezielten Aufbau einer Nachwuchsmannschaft. Unter seiner Leitung erlangte die Merzdorfer Mannschaft auf Kreisebene einen guten Ruf – sie galt als kampfstark und unberechenbar. Besonders intensiv waren die Lokalduelle im Schradenland gegen Mannschaften aus Gröden, Hirschfeld und Großthiemig, die stets gut besucht waren und hohe Emotionen weckten.

1984/85 nahm die erste Nachwuchsmannschaft unter Gunder Thielemann den Spielbetrieb auf. In der Altersklasse 8/10 belegte sie gleich in der ersten Saison den 3. Platz. Zu den herausragenden Spielern gehörten Henrik Hink und Lars Thielemann, die gemeinsam mit weiteren jungen Talenten wie Matthias Tenner und Michael Zech den Erfolg trugen. Bei der Kinder- und Jugendspartakiade 1985 in Mühlberg holte das Team die Bronzemedaille. Thielemann führte die Nachwuchsspieler bis zu den A-Junioren und übernahm sie später auch im Männerbereich, wobei er die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen genau kannte. Aufgrund ihrer Leistungen wurden 1985 Henrik Hink und Lars Thielemann zum Fußball-Leistungszentrum nach Gröditz delegiert, 1986 folgte Rene Kretzschmar.

Es folgte eine neue Generation: Spieler wie Thomas Mittag, Marco Ulbricht oder David Höntzsch stießen zur AK 11/12, die 1986/87 erneut Platz 3 belegte. Dieser Erfolg wurde 1988/89 in der AK 13/14 wiederholt. Henrik Hink und Rene Kretzschmar wechselten später zur Sportschule SG Dynamo Dresden. 1989/90 startete eine weitere Nachwuchsmannschaft in der AK 8/10 unter Ralf Lunitz. Spieler wie Daniel Gebhardt, Mario Höhne, Marcel Thielemann oder Matthias Richter wurden dort an den Fußball herangeführt. Auch diese Mannschaft erzielte große Erfolge – besonders hervorzuheben ist der Kreismeistertitel der C-Junioren 1994/95 mit 42:2 Punkten und 103:16 Toren sowie der Gewinn des Kreispokals 1995. Spieler wie Danny Burda (1995) und Rene Lunitz (1996) schafften es zur Sportschule von Energie Cottbus.

Neben dem Nachwuchs gab es auch eine aktive Altherrenmannschaft, die unter Leitung von Gunder Thielemann Ende der 1970er Jahre gegründet wurde. Spieler wie Walfried Donath und Reiner Schmuhl waren hier aktiv. Jährlich wurden 15 bis 20 Freundschaftsspiele organisiert. Zwischen 1980 und 1984 bestand eine Partnerschaft mit Einheit Bernburg, die nicht nur sportlich, sondern auch freundschaftlich gepflegt wurde. In diesem Zusammenhang heiratete der Spieler Ralf Lunitz aus Bernburg in Merzdorf ein.

1988 wurde ein weiteres sportliches Highlight etabliert: Ein Traditionsturnier mit Mannschaften aus Ebersbach, Bärenstein, Königsbrück und Frauenstein. Der Austragungsort organisierte dabei stets auch einen Sportlerball, was diese Ereignisse zu unvergesslichen Erlebnissen machte. Das letzte große Turnier dieser Art inklusive Ball fand am 28. Mai 1994 in Gröden statt. Seitdem wird das Turnier nur noch als reiner Fußballvergleich fortgeführt.

Mit dem politischen Umbruch 1989/90 und der Umstellung auf das westdeutsche Vereinsrecht änderte sich vieles. Die wirtschaftlichen Bedingungen in der Region verschlechterten sich, und der bisherige Träger KfL Merzdorf konnte die BSG nicht mehr finanziell unterstützen. 1990 wurde der Verein unter dem Namen „Merzdorfer Sportverein e.V.“ neu gegründet. Die Spieler kämpften in dieser Zeit um ihre Arbeitsplätze, und Fußball trat zunehmend in den Hintergrund. Der Spielbetrieb war schwer aufrechtzuerhalten.

Die Saison 1989/90 endete mit einem personellen Zusammenbruch: Der Merzdorfer SV musste seine Männermannschaft aus dem Spielbetrieb des Kreises Bad Liebenwerda zurückziehen. Die restlichen Spieler schlossen sich dem SSV Gröden an, der 1991 den Wiederaufstieg in die Kreisliga Bad Liebenwerda schaffte, jedoch 1993 durch die Zusammenlegung mit dem Kreis Herzberg wieder abstieg.

In Merzdorf hielten sich lediglich zwei Nachwuchsmannschaften und die Altherren. Um der sportlichen Entwicklung entgegenzuwirken, setzten sich Anfang 1994 die Vorstände des Merzdorfer SV und des SSV Gröden zusammen. Auf Initiative von Gunder Thielemann wurden die rechtlichen Grundlagen für eine Vereinsfusion geprüft, um eine neue, starke Sportgemeinschaft im Schradenland zu schaffen.

Pokalsieger in Hirschfeld 1960
Kreismeister 2.Mannschaft in der 2. Kreisklasse 1962 /63

Schwimmsport – Gemeinschaft, Engagement und sportlicher Ehrgeiz (1967–1990)

Die beeindruckende Geschichte des Schwimmsports in Merzdorf nahm ihren Anfang Mitte der 1960er Jahre mit dem Bau eines Freibades – ein echtes Gemeinschaftsprojekt. Zwischen 1965 und 1967 errichteten die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde das Freibad auf dem Gelände eines alten Schafteiches. 364 der 381 Haushalte beteiligten sich ehrenamtlich mit Tausenden Arbeitsstunden im Rahmen des Nationalen Aufbauwerkes (NAW). Der damalige Bürgermeister Richard Tenner spielte eine zentrale Rolle bei der Realisierung des Projekts.

Das Freibad wurde mit einem 50-Meter-Schwimmerbecken, einem großen Nichtschwimmerbereich, Planschbecken sowie Sprunganlagen ausgestattet und am 30. Juli 1967 feierlich eröffnet. Es entwickelte sich zu einem wichtigen Treffpunkt der Region – mit zeitweise über 1200 Besuchern an einem Tag. In den folgenden Jahren wurden weitere Gebäude und Modernisierungen vorgenommen, darunter neue Umkleideräume, Sanitäreinrichtungen und die Erneuerung der Becken.

Im Frühjahr 1971 wurde die Sektion Schwimmen der BSG Traktor Merzdorf gegründet. Etwa zwanzig Kinder begannen unter Leitung des Trainers Gerhard Zöllner mit dem Training. Im Sommer wurde im heimischen Freibad trainiert, im Winter nutzte man die Schwimmhalle in Bad Liebenwerda. Schon bald stellten sich Erfolge ein – bei Kreis- und Bezirksmeisterschaften sowie Spartakiaden, auch in Städten wie Dresden und Riesa.

Die Sektion Schwimmen entwickelte sich zu einer der stärksten im Bezirk Cottbus. Dank des engagierten Trainings gewannen viele Sportler Medaillen und erreichten vordere Platzierungen. Gerhard Zöllner war dabei eine prägende Figur – sein Gespür für Talente und seine konsequente Trainingsführung wurden von seinen ehemaligen Schützlingen auch Jahre später noch anerkennend gewürdigt.

Nach Zöllners Wechsel 1977 ins Leistungszentrum Gröditz wurde die Merzdorfer Schwimmsektion in die BSG Traktor Gröden eingegliedert und durch Lehrer Gerhard Ziegler erfolgreich weitergeführt. Doch mit der Wende 1990 endete die Ära des organisierten Schwimmsports in Merzdorf. Trotz aller Bemühungen konnte an die früheren Erfolge nicht mehr angeknüpft werden.

Ein emotionaler Höhepunkt war das 40-jährige Jubiläum des Freibades im Jahr 2007, bei dem viele ehemalige Schwimmer noch einmal zusammenkamen und unter Beweis stellten, dass ihr Können unvergessen war.

Kraftsport und Gewichtheben (1979–1990)

Im Jahr 1980 gründete Gert Oßendorf die Sektion Kraftsport/Gewichtheben innerhalb der BSG Traktor Merzdorf. Das Angebot richtete sich vor allem an Jungen im Alter von 8 bis 15 Jahren und erfreute sich großer Beliebtheit. Unter der Anleitung von Oßendorf und Andreas Petrenz trainierten regelmäßig bis zu 15 Kinder und Jugendliche.

Die jungen Sportler erzielten zahlreiche Erfolge bei Kreis- und Bezirksspartakiaden, was zur Einrichtung eines offiziellen Trainingsstützpunkts führte. Besonders hervor traten Ronny Rothe, Tom Richter, Peter Oßendorf und Andreas Petrenz. Unterstützt wurde die Sektion durch staatliche Förderung, Trainingslager und einheitliche Ausrüstung.

In den späten 1980er-Jahren kamen weitere Erfolge hinzu, und mit Steffen Kretzschmar verstärkte ein weiterer Trainer und aktiver Sportler das Team. Herausragend war die Teilnahme Ronny Rothes an der DDR-Kinder- und Jugendspartakiade in Leipzig.

Mit dem politischen Wandel 1990 entfiel die staatliche Unterstützung, der Trainingsstützpunkt wurde aufgelöst, und die Aktivitäten kamen zum Erliegen. Damit endete die Geschichte des Kraftsports in Merzdorf.

Sektion Gymnastik – Popgymnastik (1979–1989)

Im Jahr 1979 gründete Gabriele Kern eine Frauenriege innerhalb der BSG Traktor Merzdorf. Rund 20 Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren trafen sich regelmäßig im ehemaligen Sportraum des Kindergartens zu Gymnastikübungen. Neben dem sportlichen Training war auch das gesellige Beisammensein ein wichtiger Teil der Gruppe.

Ab 1985 bildete sich eine neue Gruppe junger Frauen unter der Leitung von Marita Linge und Kirsten Bernstein. Sie führten moderne gymnastische Übungen zu Popmusik durch – eine Art Vorläufer der heutigen Cheerleader. 1986 stellte die BSG einen Kassettenrecorder zur Verfügung, um die passende Musik für die Popgymnastik abspielen zu können. Die Gruppe trat öffentlich bei Sportfesten auf und sorgte dort für besondere Höhepunkte.

Mit der politischen Wende 1989/90 kam die sportliche Aktivität beider Gruppen zum Erliegen. Persönliche Veränderungen und neue Lebensumstände führten schließlich zur Auflösung der Sektion Gymnastik.

Waldlauf in Merzdorf (1984–1989)

Die Laufbewegung in Merzdorf entstand aus der gemeinsamen Leidenschaft für das Laufen in der Natur. Die beiden sportbegeisterten Merzdorfer Hans-Ullrich Herold und Gunder Thielemann begegneten sich regelmäßig zufällig bei ihren abendlichen Läufen im Wald. Aus diesen Begegnungen entstand die Idee, sich bewusst zu verabreden und gemeinsam zu laufen. Was zunächst zu zweit begann, wuchs schnell zu einer kleinen Laufgruppe heran – mit weiteren Mitstreitern wie Heinz Naumann und Werner Wieditz.

Aus dem gemeinsamen Lauftreff entwickelte sich bald eine größere sportliche Initiative. Die BSG Traktor Merzdorf erkannte das wachsende Interesse und organisierte am 8. Mai 1985 den ersten offiziellen Wettkampf unter dem Titel „Waldlauf – Rund um den Hasenberg“. Anlass war der 40. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus. Der Lauf fand großen Anklang:

  • 47 Läuferinnen und Läufer starteten auf der 2-km-Friedensmeile,
  • 32 Teilnehmer liefen die 5-km-Strecke,
  • 20 Sportler wagten sich an die 10 Kilometer.

Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt – neben vielen heimischen Sportbegeisterten waren auch Sportler aus umliegenden Orten und Vereinen wie BSG Medizin Liebenwerda, TSG Gröditz, SG Dobra, BSG Stahl Prösen, Aufbau Elsterwerda und aus der Nachbargemeinde Gröden mit dabei.

Aufgrund der positiven Resonanz wurde der Waldlauf zu einer jährlichen Tradition. In den folgenden Jahren etablierte sich die Veranstaltung fest im regionalen Laufkalender. Die Strecke durch die schöne Waldlandschaft rund um den Hasenberg wurde von Läufern sehr geschätzt, und das Starterfeld war stets gut gefüllt. Besonders in Merzdorf und Gröden entwickelte sich ein echter Laufsportgeist.

Doch nach dem 5. Waldlauf im Jahr 1989 endete diese kleine Erfolgsgeschichte. Mit den politischen Umbrüchen rund um die Wende verloren viele Organisatoren ihre Motivation, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der gesellschaftliche Wandel brachte neue Herausforderungen und Prioritäten mit sich – die Laufbewegung in Merzdorf kam zum Stillstand und wurde nicht weitergeführt.

So war auch der Waldlauf „Rund um den Hasenberg“ ein typisches Beispiel für ein engagiertes DDR-Sportprojekt, das durch persönliche Initiative und Gemeinschaftsgeist entstand, aber im Zuge der Umbruchszeit ein Ende fand.

Sektion Tischtennis (1985–1989)

Die Sektion Tischtennis war die jüngste und zugleich kurzlebigste Abteilung in der Geschichte der BSG Traktor Merzdorf. Auf Wunsch vieler tischtennisbegeisterter Merzdorfer wurde die Sektion im Jahr 1985 gegründet. Mehr als zehn Interessierte hatten sich an die BSG-Leitung gewandt, um den beliebten Freizeitsport in den organisierten Sportbetrieb zu integrieren.

Drei Tischtennisplatten samt Zubehör wurden über die BSG beschafft, und mit Karl Richter, dem Leiter des Kulturhauses, konnte eine Nutzungsvereinbarung getroffen werden. Der große Saal des Kulturhauses bot ideale Bedingungen für den wetterunabhängigen Sport.

Viele Sportler aus anderen Sektionen – insbesondere Fußballer wie Jens Engelmann, Hubert Kretzschmar, sowie Hartmut und Frank Meyer – nutzten Tischtennis als Zweitsportart. Organisiert wurde der Trainingsbetrieb von Jens Bernstein, der als Sektionsleiter auch die Dorfmeisterschaften ins Leben rief. Hubert Kretzschmar konnte sich dabei gleich zweimal den Titel des Dorfmeisters sichern.

Inspiriert durch starke Einzelleistungen wagte sich die Sektion bald auf die Wettkampfebene. Für zwei Jahre nahm man am Punktspielbetrieb des Kreises teil. Allerdings führte die Doppelbelastung vieler aktiver Fußballer, insbesondere Engelmann und Meyer, bald zu personellen Engpässen. Deshalb musste der reguläre Spielbetrieb eingestellt werden. Man konzentrierte sich auf interne Turniere und gelegentliche Wettkämpfe.

Dennoch blieb das Tischtennisspielen im Kulturhaus Merzdorf ein fester Bestandteil des Dorflebens. Auch die örtliche Gaststätte profitierte, denn die Spieler wurden zu treuen Gästen – sportlich wie gesellig.

Mit der Wende kam schließlich auch für diese Sektion das Aus. Neue gesellschaftliche Rahmenbedingungen und veränderte Lebensumstände führten dazu, dass das organisierte Tischtennisspielen in Merzdorf 1989/90 endete.

Schießsport – GST Grundorganisation (1962–1990)

Der Schießsport hatte in Merzdorf eine lange und erfolgreiche Tradition, die eng mit der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) verbunden war – einer 1952 gegründeten wehrsportlichen Organisation der DDR. Besonders engagiert in Merzdorf waren Paul Labestin, langjähriger GST-Kreisvorsitzender, und Herbert Wellenberg, der über Jahrzehnte hinweg eine zentrale Figur des Sportschießens im Ort war.

Der Grundstein wurde 1962 gelegt, als Herbert Wellenberg an der POS Merzdorf eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Titel „Zirkel junger Schützen“ gründete. Mit Unterstützung des GST-Kreisvorstandes entstand daraus bald eine eigene Sektion Sportschießen, die innerhalb kurzer Zeit auf 32 Mitglieder anwuchs. Das Training fand in den Klassenräumen der Schule statt, erste Wettkämpfe – wie die Schradenmeisterschaften – wurden auf dem Saal der Gaststätte Hofmann ausgetragen.

Schon 1965 konnte Waldemar Wilhelm einen großen Erfolg für Merzdorf verbuchen: Er siegte bei der Bezirksspartakiade und durfte an den DDR-Meisterschaften in Magdeburg teilnehmen.

Als 1974 die Schulen von Merzdorf und Gröden zusammengelegt wurden, ging daraus die Grundorganisation (GO) GST Merzdorf hervor – eine eigenständige Einrichtung innerhalb der GST-Struktur. Die GO GST wurde zur sportlichen Heimat zahlreicher erfolgreicher Schützen, darunter:

  • Aus Merzdorf: u. a. Waldemar Wilhelm, Klaus Hofmann, Ingo Petrenz, Eva Eisermann, Martina Wellenberg, Diana Wilhelm
  • Aus Gröden: u. a. Marina und Frank Zwiebel, Sabine Ludwig, Heike Wiedemann

Herbert Wellenberg, der auch Mitglied der Gesellschaft zur Förderung des olympischen Gedankens war, genoss hohes Ansehen bei Sportfunktionären auf Kreis- und Bezirksebene. Seine Schützlinge erzielten regelmäßig Spitzenplätze bei Spartakiaden und Meisterschaften, was ihn zu einem der anerkanntesten Sportschießtrainer der Region machte.

Für seine Verdienste wurde Wellenberg 1977 mit der Goldenen Ehrennadel des Deutschen Schützenverbandes (DSV) ausgezeichnet. Auch zwei seiner Schützinnen, Sabine Ludwig und Marina Zwiebel, erhielten die Bronzene Ehrennadel.

Erfolgreiche Sportschützen der 70er- Jahre

Bau und Entwicklung der Sportanlagen (1920–1990)

Die Entwicklung des Sports in Merzdorf ist eng verbunden mit dem stetigen Ausbau der örtlichen Sportanlagen – ein Prozess, der maßgeblich durch die Initiative und den Einsatz der Merzdorfer Bürger getragen wurde.

Zu Beginn der sportlichen Aktivitäten im Ort gab es lediglich einen einfachen Sandplatz am Waldrand. Mit der Zeit und durch die wachsende Begeisterung für den Sport entstanden in gemeinschaftlicher Arbeit neue, moderne Anlagen.

In den 1950er Jahren wurde der damalige Sportplatz an der heutigen Neuen Straße für den Bau von Wohnblöcken benötigt. Daraufhin entstand auf einer Wiese nahe der MAS (Maschinen-Ausleih-Station) ein neuer Rasenplatz, der jedoch nur kurz genutzt werden konnte, da die MAS das Gelände für eigene Erweiterungen beanspruchte.

1956 wurde daher ein weiterer Ausweichsportplatz am Wald in der Straucher Straße angelegt. Fußballspiele fanden fortan dort statt – Umkleiden gab es zunächst in der Gaststätte Feldner, von wo aus die Spieler durch den Wald zum Platz liefen.

Um diese Umstände zu verbessern, begann man 1960 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks (NAW) mit dem Bau eines Sportlerheims direkt neben dem Platz. Die Arbeiten wurden in ehrenamtlicher Freizeit von Sportlern und engagierten Bürgern erbracht, während die Gemeinde das Baumaterial stellte. 1963 waren die ersten Umkleide- und Duschmöglichkeiten im Rohbau nutzbar.

Kurz darauf stellte die MAS ihre Expansionspläne ein, wodurch der ursprüngliche Platz am Freibad wieder für den Fußball freigegeben wurde. Unter der Leitung des damaligen Bürgermeisters Richard Tenner wurde zeitgleich mit dem Ausbau des Freibads auch der Sportplatz renoviert. Dazu musste das Gelände um etwa 50 cm aufgefüllt und neu angelegt werden – mit Altmaterial aus der Grödener Ziegelei und Schlacke des Stahlwerks Gröditz, anschließend mit Mutterboden und Rasen.

Das Ergebnis dieser großen gemeinschaftlichen Anstrengung war die feierliche Einweihung des Rasenplatzes 1965 sowie des neuen Freibads 1967. Das nicht mehr benötigte Sportlerheim am Wald wurde schließlich verkauft.

Zwischen 1979 und 1989 wurde unter der Leitung von Gunder Thielemann, dem damaligen Fußballsektionsleiter, viel zur weiteren Verbesserung der Sportstätten unternommen – erneut in Eigenregie und mit unentgeltlicher Hilfe vieler Sportfreunde.

Nach 1994 verfielen die Anlagen zunehmend, da sich der Sportbetrieb des Vereins zunehmend in Richtung Gröden verlagerte. Viele ehrenamtlich geschaffene Einrichtungen gingen dadurch verloren. Heute wird die Anlage am Bad vom Reitverein Merzdorf genutzt – ein regulärer Fußballbetrieb ist dort jedoch nicht mehr möglich, auch nicht auf Kleinfeld.

Sportfeste in Merzdorf (1956–1990)

Neben dem sportlichen Wettkampf wurde in Merzdorf auch ausgiebig gefeiert – und das vor allem bei den jährlich stattfindenden Sportfesten, die über Jahrzehnte hinweg zu den gesellschaftlichen Höhepunkten im Dorfleben zählten. Sie vereinten Sport, Kultur und Geselligkeit und machten Merzdorf über die Ortsgrenzen hinaus bekannt.

Das erste dokumentierte Sportfest stammt aus dem Jahr 1956. Schon damals herrschte reger Andrang – insbesondere am Bierstand, wo Heinz Feldner für Getränke und Frauen des Konsums (Erika Barth, Annelies Tenner, Inge Preuß) für das leibliche Wohl sorgten.

In den 1960er Jahren wurden die Veranstaltungen ambitionierter:

  • 1960 trat die erste Schradenauswahl im Fußball gegen Großräschen an.
  • 1965, zur Einweihung des Sportplatzes nach der Platzanhebung, spielte die SG Dynamo Dresden (Oberliga) gegen die BSG Traktor Merzdorf – vor 500 Zuschauern (Endstand: 1:11).

Ein ganz besonderes Ereignis war 1970 das erste Damenfußballspiel der Region, das im Rahmen des 50-jährigen Vereinsjubiläums stattfand – ein regelrechter Publikumsmagnet.

Die Sportfeste der 1970er und 1980er Jahre wurden immer umfangreicher und boten neben hochklassigen Fußballvergleichen auch kulturelle Programmpunkte wie:

  • Sportlerbälle
  • Fackelumzüge
  • Frühschoppen
  • Modenschauen

Zu den sportlichen Highlights gehörten:

  • 1984: Spiel SG Dynamo Dresden I (Oberliga) gegen TSG Gröditz (DDR-Liga) vor großer Kulisse.
  • Im Anschluss standen Spieler wie Dieter Riedel (DDR-Nationalspieler) für Fanfragen bereit.
  • Unvergesslich blieb auch die Bademoden- und Nachtwäscheschau mit Models aus Karl-Marx-Stadt – ein in dieser Zeit äußerst außergewöhnliches Event.

1985 wurde das Programm um Schwimmwettkämpfe und Popgymnastikauftritte erweitert.
1987 feierte Merzdorf eine Festwoche zum 20-jährigen Freibadjubiläum mit Vereinswettkämpfen, Wassershows der DHfK Leipzig und spaßigen Badewannen- und Luftmatratzenrennen.
Im Damenfußball traten EAB 47 Berlin und der DDR-Vizemeister Wismut Karl-Marx-Stadt gegeneinander an – ein Zeichen für den Fortschritt des Frauenfußballs seit 1970.

Auch zum 70-jährigen Fußballjubiläum 1990 ließ sich die BSG Traktor Merzdorf von der Wende nicht beirren und organisierte ein letztes großes Sportfest mit packenden Fußballspielen, u.a. einem Damenmatch gegen Robotron Leipzig.

Mit der Wende endete die Ära der Sportfeste durch fehlende finanzielle Mittel und veränderte Rahmenbedingungen. Dennoch bemühte sich die Gemeinde Merzdorf, durch jährliche Badfeste die Tradition lebendig zu halten. Selbst das legendäre Ortsderby Merzdorf gegen Seifertsmühl wurde weitergeführt – zuletzt allerdings auf einem stark abgenutzten Platz, der später zum Reitgelände umfunktioniert wurde.

Seit 2008 wird auch dieser Traditionsvergleich nicht mehr ausgetragen – die Verletzungsgefahr bei den improvisierten Bedingungen war zu hoch. Damit endete eine bedeutende Epoche des gelebten Sports und der Dorfgemeinschaft in Merzdorf.

Die Entwicklung des Sports im SV Merzdorf / Gröden (1994–2010)

Fußball (1994 – 2010)

Im Jahr 1994 fusionierten der Merzdorfer SV und die Fußballsektion des SSV Gröden zum SV Merzdorf/Gröden e.V. Die Gründung verlief nicht konfliktfrei – insbesondere über die Wahl des Vereinsnamens und den künftigen Spielort gab es unter den Anhängern beider Orte Diskussionen. Letztlich wurde Gröden aufgrund der besseren Platzverhältnisse als Spielstätte gewählt. Trotz anfänglicher Vorbehalte entwickelte sich die Fusion bald zu einem sportlichen Erfolg. Bereits in der Saison 1995/96 gelang der 1. Männermannschaft der Aufstieg in die Kreisliga, und das mit einer beeindruckenden Punkteausbeute und Tordifferenz. Ein besonderer Fokus des Vereins lag von Anfang an auf der Nachwuchsförderung. Otto Scholz engagierte sich dabei als erster Nachwuchsleiter besonders für den Kinder- und Jugendsport.

1996 wurde die sportliche Euphorie durch gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Fangruppen aus Finsterwalde und dem Schradenland überschattet. Es kam zu Übergriffen, Sachbeschädigungen und Polizeieinsätzen. Durch die besonnene Reaktion des Vereinsvorstands konnten die Spannungen jedoch entschärft werden.

Die sportliche Entwicklung setzte sich weiter fort: Im Jahr 2000/01 gelang der zweiten Mannschaft unter Leitung von Joachim Adler der Aufstieg in die 1. Kreisklasse. Mit dem Aufstieg der 1. Mannschaft in die Landesklasse Süd zur Saison 2003/04 erreichte der Verein einen neuen Höhepunkt. Das erste Spiel gegen den FSV Lauchhammer wurde zwar knapp verloren, doch die Mannschaft überzeugte mit Einsatzbereitschaft und Teamgeist. Besonders in Erinnerung bleiben die Schraden-Derbys gegen Großthiemig, bei denen teils bis zu 900 Zuschauer mitfieberten. Auch in der Rückrunde konnte Merzdorf/Gröden glänzen und sich mit sehenswerten Spielen im oberen Mittelfeld der Tabelle etablieren.

In den folgenden Jahren konnte sich der Verein fünf Spielzeiten lang in der Landesklasse behaupten. Der Abstieg in der Saison 2007/08 war ein sportlicher Rückschlag, wurde jedoch durch gezielte Nachwuchsarbeit und engagierte Führung gut aufgefangen. Junge Spieler wie Christoph Burkert oder Tony Jaumann wurden erfolgreich in die Männermannschaft integriert. Der Verein war nicht nur im regulären Spielbetrieb erfolgreich – auch in den Hallenmasters des Fußballkreises Elbe-Elster konnte man dreimal den Titel gewinnen. Im Kreispokal stand der SV Merzdorf/Gröden 2009 im Finale, das vor 700 Zuschauern in Plessa ausgetragen wurde.

Besonders hervorzuheben sind langjährige Leistungsträger wie Sandrino Tzschichholz, Lars Thielemann, Henrik Hink, Rene Lunitz und Marco Thielemann, die das sportliche Rückgrat der 1. Männermannschaft bildeten und sich auch im Vereinsleben stark engagierten.

Eine feste Größe im Verein war und ist die Altherrenmannschaft. Sie organisiert jährlich rund 20 Freundschaftsspiele, pflegt langjährige sportliche Kontakte zu Nachbarvereinen und trägt durch ihr Engagement maßgeblich zum Erhalt und zur Modernisierung der Sportanlage bei. Auch bei der Organisation von Vereinsfesten ist auf die „Alten Herren“ stets Verlass.

So entwickelte sich der SV Merzdorf/Gröden zwischen 1994 und 2010 zu einem erfolgreichen und breit aufgestellten Sportverein mit klarer regionaler Verankerung, lebendiger Nachwuchsarbeit und einem starken Gemeinschaftsgeist.

Fußballmannschaft 1997-98
Bild der Aufstiegsfeier

Die Tanzgruppe „The Sixteens“ (1998-2008 )

Im Sommer 1999 gründete Marina Weber die Mädchentanzgruppe „The Sixteens“, geleitet von Janette Ulbricht. 16 Mädchen im Alter von 12 bis 14 Jahren trafen sich regelmäßig zum Training und wurden schnell ein fester Bestandteil von Festen in Merzdorf und Gröden. Ab 2001 traten sie als Cheerleadergruppe des SV Merzdorf/Gröden bei Fußballspielen auf.

Durch Workshops, unter anderem mit Detlef D! Soost, und Teilnahmen an Meisterschaften entwickelten sie ihren Stil stetig weiter. Große Erfolge feierten sie beim Lausitzpokal in Kamenz, wo sie 2003 Publikumsliebling und 2004 Finalistinnen wurden.

Nach zahlreichen Auftritten – u. a. im Tropical Island und beim DDP-Cup in Hoyerswerda – beendeten sie 2008 ihren letzten Auftritt beim Badfest in Merzdorf, da viele Mitglieder inzwischen beruflich wegzogen. Eine Fortführung scheiterte am fehlenden Nachwuchs.

Volleyball ( Frauen )

Anfang der 1990er-Jahre entstand unter Leitung von Carola Schulze eine Frauen-Volleyballgruppe in Merzdorf, die sich regelmäßig zum Training traf. 1996 schloss sich die Gruppe dem SV Merzdorf/Gröden an. Aufgrund von Lärmbeschwerden am ursprünglichen Platz wurde ein neues Spielfeld hinter dem Fußballplatz errichtet.

Die Gruppe wuchs auf bis zu 17 Mitglieder und nahm an über 30 Volkssportturnieren teil, darunter in Bad Liebenwerda, Plessa, Uebigau und Kalkreuth. Vier Turniersiege konnten gefeiert werden, zuletzt 2000 in Gröden.

Trotz Trainingsmöglichkeiten in der Hirschfelder Halle und gemeinsamen Freizeitaktivitäten schrumpfte die Gruppe personell zunehmend. 2005 spielte sie ihr letztes Turnier. Das Volleyballfeld wurde später durch ein neues Fußball-Minispielfeld ersetzt – ein Zeichen für den steten Wandel auch im Sport.

Volleyball-Team 1998

Entwicklung der Sportanlagen in Gröden (seit 1994)

Seit der Fusion zum SV Merzdorf/Gröden im Jahr 1994 haben die Mitglieder des Vereins in bemerkenswerter Eigeninitiative zur Modernisierung und Werterhaltung der Sportanlagen in Gröden beigetragen. In den ersten Jahren wurden unter anderem Ballfangnetze, neue Barrieren, Fenster, Türen und eine Ölheizung eingebaut sowie Dach und Fassaden saniert. Auch das Sportlerheim wurde neu möbliert. Zusätzlich entstanden ein neuer Volleyballplatz, ein Tennenplatz samt Flutlichtanlage und weitere wichtige Infrastruktur.

Bis zur Einweihung des Tennenplatzes am 1. Mai 2001 belief sich die erbrachte Gesamtleistung auf rund 411.000 DM, davon mehr als 189.000 DM durch den Verein selbst – durch Sponsorengelder und unzählige ehrenamtliche Arbeitsstunden. Auch die Gemeinden Merzdorf und Gröden sowie der Landessportbund Brandenburg unterstützten die Maßnahmen finanziell.

Auch nach der Jahrtausendwende blieb das Engagement ungebrochen: Der Hauptsportplatz wurde eingezäunt, ein Kassiererhäuschen aufgestellt, der Rasenplatz rekultiviert und die Außenfassaden und Umkleidebereiche umfassend saniert. Neue Treppenaufgänge, Zuschauertraversen und Lautsprecheranlagen kamen hinzu.

So wurde das Waldstadion Gröden zu einem kleinen sportlichen Schmuckstück der Region. Ohne den unermüdlichen Einsatz der Sportlerinnen und Sportler aus Merzdorf und Gröden wäre diese Entwicklung kaum möglich gewesen – ein Vorzeigeprojekt ehrenamtlicher Sportstättenpflege, das in seiner Qualität weit über die Gemeindegrenzen hinausstrahlt.

Fußball Nachtturnier

Mit der Umgestaltung des Nebenplatzes zum modernen Tennenplatz mit Flutlichtanlage im Jahr 2001 wurden nicht nur die Trainingsbedingungen des SV Merzdorf/Gröden entscheidend verbessert, sondern auch die Grundlage für eine neue Sommerattraktion geschaffen: das Fußball-Nachtturnier unter Flutlicht. Die Idee dazu stammt von Joachim Adler, der gemeinsam mit der 2. Männermannschaft und einem engagierten Helferteam 2003 das erste Turnier organisierte – zunächst mit nur vier Mannschaften.

Bereits zwei Jahre später nahmen acht Teams teil, und das Turnier entwickelte sich zu einem echten Fußball-Highlight, bei dem bis in die Nacht unter Flutlicht um den Sieg gekämpft wurde. Der Modus: zwei Vorrundengruppen, Halbfinale, kleines Finale und Endspiel – bei Gleichstand mit Elfmeterschießen. Zu den Siegern zählten u.a. SV Hirschfeld, SV Merzdorf/Gröden II, SV Wainsdorf/Prösen sowie Empor Heyda und Fortuna Schwofen 06.

Das Turnier wurde nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich zu einem Höhepunkt im Jahreskalender, mit teils über 200 Zuschauern. Die „Damen vom Grill“ – anfangs drei, später sieben Frauen in auffälligen T-Shirts mit dem Slogan „Ohne uns läuft nichts!“ – wurden schnell zu einem Markenzeichen der Veranstaltung.

Über die Jahre entwickelte sich aus dem einst eintägigen Nachtturnier ein dreitägiges Sportfest, mit zahlreichen Beteiligten: vom Organisationsteam um Joachim Adler bis hin zu Elektrikern, Fotografen und Getränkeversorgern. Für dieses Engagement wurde der Verein 2009 mit dem Preis „Sterne des Sports“ durch den Kreissportbund und weitere Institutionen ausgezeichnet.

Ein schöner Abschluss des Jahres ist außerdem die vereinsinterne Dankeschön-Veranstaltung zum Tag des Ehrenamts, bei der verdiente Mitglieder aus allen Bereichen – von Übungsleitern über Schiedsrichter bis zu Helfern – für ihr Engagement geehrt werden.

Interessantes aus der Vergangenheit und Gegenwart

Die Ursprünge des heutigen SV Merzdorf / Gröden e.V. reichen bis in die DDR-Zeit zurück. Damals war der Sport in Merzdorf unter dem Namen BSG Traktor Merzdorf organisiert. Diese Betriebssportgemeinschaft war ein fester Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens und wurde von engagierten Ehrenamtlichen getragen. Der Vorstand von 1989 umfasste unter anderem Gunder Thielemann (BSG-Leiter), Gert Oßendorf (Stellvertreter und Leiter Gewichtheben), sowie weitere Sektionsleiter in den Bereichen Fußball, Gymnastik, Tischtennis und allgemeiner Sport. Insgesamt betreuten sie 129 Vereinsmitglieder in mehreren Sportarten.

Mit dem Zusammenbruch der DDR kam es auch im Sport zu grundlegenden strukturellen Veränderungen. Die bisherigen Vereinsstrukturen lösten sich auf und mussten neu nach bundesdeutschem Vereinsrecht organisiert werden. Am 2. August 1990 wurde deshalb der Verein unter dem Namen Merzdorfer SV neu gegründet. Der Vorstand bestand weiterhin aus erfahrenen Funktionären wie Gunder Thielemann, Gert Oßendorf und Marika Wendt.

Die politische Wende und die neuen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen führten jedoch zunächst zu einem starken Rückgang der Mitgliederzahlen. 1992 konnte der Merzdorfer SV nur noch 49 Mitglieder beim Landessportbund melden, wobei vor allem der Fußball überlebensfähig blieb. Alle anderen Sektionen hatten zu dieser Zeit keine ausreichenden Bedingungen mehr für regelmäßigen Trainings- und Wettkampfbetrieb. 1993 fiel die Mitgliederzahl auf nur noch 38.

Ein Wendepunkt in der Vereinsgeschichte war die Fusion mit der Fußballsektion des SSV Gröden am 29. April 1994. Damit gelang es, den Sport in den benachbarten Schradendörfern Merzdorf und Gröden dauerhaft zu erhalten. Der Verein wurde in SV Merzdorf / Gröden e.V. umbenannt. Der neue Vorstand mit Gunder Thielemann (1. Vorsitzender), Andre Kirschner (stellv. Vorsitzender) und Friedrich Lahmann (Kassenwart) setzte die erfolgreiche Arbeit fort. Die Fusion erwies sich als vorbildlich, da sie über lokale Rivalitäten hinweg zu einem nachhaltigen Zusammenschluss führte.

In den Folgejahren stieg die Mitgliederzahl kontinuierlich. 1994 waren es 67 Mitglieder, 1998 bereits 161. Zum 10-jährigen Vereinsjubiläum im Jahr 2004 zählte der Verein 194 Mitglieder. 2009 waren es rund 180. Neben dem Fußball entwickelte sich auch eine aktive Laufgruppe, die maßgeblich den Werner-Seelenbinder-Lauf durch die Schradener Berge organisiert – ein sportliches Highlight, das überregional Aufmerksamkeit erregt.

Auch neue Sportarten fanden ihren Platz im Verein. Nachdem die Tanzgruppe aus beruflichen Gründen aufhören musste, entstand 2008 eine Nachwuchsgruppe im Geräteturnen, geleitet von Heike Stange-Sporn und Heike Kringel.

Im März 2009 wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt, dem unter anderem erneut Gunder Thielemann als 1. Vorsitzender angehört. Der Verein ist nicht nur sportlich aktiv, sondern engagiert sich auch gesellschaftlich. So wurde er im November 2009 mit dem „Stern des Sports“ für sein ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

Eine besondere Tradition im Verein ist die jährliche Dankeschön-Veranstaltung zum Tag des Ehrenamtes, bei der ehrenamtlich Engagierte wie Übungsleiter, Betreuer und Organisatoren gewürdigt und verdienstvolle Sportlerinnen und Sportler ausgezeichnet werden.


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